Donnerstag, 21. Mai 2009

Homophobie - Psychologie Erkärungen

Laut den Erkenntnissen der Sozialpsychologie ist die Ursache für Homophobie das Erlernen von Vorurteilen und Stereotypen. Vermittelt werden diese in der Sozialisation, der Eingliederung eines Individuums in die Gesellschaft. Hierbei übernehmen Individuen kritiklos und blind die Vorurteile und Erwartungshaltungen seiner sozialen Umwelt. Ist ein Vorurteil bereits vorhanden, so bestätigt es sich im Laufe der Zeit ständig selbst, denn es wird nur das an Homosexuellen wahrgenommen (subjektive Wahrnehmung), was das eigene Bild des Homosexuellen ausmacht und dem Stereotyp entspricht. So werden eine Vielzahl von Informationen gar nicht wahrgenommen, denn der Mensch selektiert die auf ihn einfallenden Informationen nach deren subjektiver Wichtigkeit und nimmt so nur einen Teil der Informationen auf.


Die
Tiefenpsychologie spricht von der Abwehr von Ängsten, beispielsweise bei Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, geringer sozialen Integration, oder einer schlechten Allgemeinsituation. Die Ängste der Diskriminierenden sind nicht direkt wahrnehmbar und erkennbar, weshalb diese These, dass Angst die Hauptursache für Diskriminierungen ist, schwer nachvollziehbar ist. Die Tiefenpsychologie redet hier von verschiedenen Ängsten.
Eine dieser Ängste ist die vor dem
Infragestellen zentraler Normvorstellungen. Homosexuelle Lebensweisen bedrohen konservative Wertvorstellungen und gesellschaftlich vorgegebene Normen. Studien ergaben, dass jeder Mensch Tendenzen aufweist, auf ungewohnte Verhaltensweisen mit Verunsicherung oder Aggressivität zu reagieren. Die Angst vor dem „Angriff" auf die traditionelle Familie stellt des weiteren auch einen zentralen Punkt dar. Was bedeutet, dass Männer in einer Partnerschaft mit traditioneller Rollenverteilung sich vom partnerschaftlichen Zusammenleben Homosexueller bedroht fühlen. Sie fühlen sich dadurch mehr bedroht als Frauen. Die Ursache hierfür ist der befürchtete Verlust der Machtposition in Beziehungen, da in homosexuellen Partnerschaften die Pflichten und Rechte neu ausgehandelt werden müssen und nicht übernommen werden können.

Eine andere Angst ist die vor
eigenen homosexuellen Anteilen. Ursächlich hierfür ist die Angst emotional berührt zu werden.

Hinzukommend existiert eine Angst vor
sozialer Unsicherheit. Menschen übernehmen gesellschaftliche Normen, da sie ihnen soziale Sicherheit vermitteln. Hier spielen viele Faktoren mitein. Zum einen zeigt sich, dass je geringer das Selbstwertgefühl eines Menschen ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer blinden Übernahme dieser Gesellschaftsmodelle, ist. Gesellschaftlich ist es zudem nicht anerkannt seine Weiblichkeit als Mann nach Außen zu tragen. Es gilt als Schwäche feminine Verhaltensweisen zu zeigen, womit parallel Frauen herabgesetzt werden.

Eine weitere Angst ist die Angst vor der
Infragestellung des gängigen Männlichkeitsideals. Viele heterosexuelle Männer erlauben sich selbst nicht die weiche Seite auszuleben, so wie es manche homosexuelle Männer tun. Dennoch besitzen sie den gleichen Anteil an Weiblichkeit. Insofern ensteht das Bild, dass Schwule entweder „verweichlicht" sind, oder dass sie das gängige Bild von Männlichkeit verwerfen bzw. in Frage stellen. Dieses Infragestellen von Männlichkeit wird von betroffenen heterosexuellen Männern mit Abwertung der Homosexuellen abgewehrt.

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