Montag, 28. Februar 2011

Video: Lady Gaga - Born this way

Mother Monster hat zusammen mit Regisseur Nick Knight eine neue Rasse erschaffen und gleichermaßen einen Kurzfilm für ihre neue Single "Born This Way". The Good Cannot Exist without Evil. In diesem Sinne:

Freitag, 25. Februar 2011

Reinhören: BETH DITTO EP

Auf Simfy kann man jetzt in die 4-Track lange Solo-Ep von Beth Ditto reinhören. Produziert wurde das ganze von Simian Mobile Disco und erscheint nächsten Freitag. Das vor ein paar Tagen erschienene Video zur ersten Single "I Wrote the Book" covert fast 1 zu 1 Madonnas 1989er Clip "Justify My Love".

Beth Ditto - I Wrote The Book from Jichael Mackson on Vimeo.

"Ihre Meinung zu BILD" heute mit WIR SIND HELDEN - "Ich glaub es hackt!"

Man kennt ja diese BILD-Zeitungs-Plakate auf denen Alice Schwarzer, Phillip Lahm und Co. prangern und ihre Meinung über die BILD kund tun. Verantworlich für diese Werbemaßnahme ist der Werbeagentur-Riese Jung von Matt, der jüngst auf die Idee kam bei den Wir sind Helden an die Türe zu klopfen um zu Fragen ob die vier Herrschaften nicht auch Lust darauf hätten Teil dieser "tollen" Werbeaktion zu sein. Judiths sehr nachvollziehbare und durchaus amüsante Reaktion auf diese Anfrage lautete wie folgt:

"Liebe Wer­be­agen­tur Jung von Matt,

bzgl. Eurer An­fra­ge, ob wir bei der ak­tu­el­len Bild -​Kam­pa­gne mit­ma­chen wol­len:

Ich glaub, es hackt.

Die lau­fen­de Pla­kat -​Ak­ti­on der Bild -​Zei­tung mit so­ge­nann­ten Testi­mo­ni­als, also ir­gend­wel­chem kom­men­tie­ren­dem Ge­seie­re (Auch kri­ti­schem! Hört, hört!) von so­ge­nann­ten Pro­mi­nen­ten (auch Kri­ti­schen! Oho!) ist das Per­fi­des­te, was mir seit lan­ger Zeit un­ter­ge­kom­men ist. Will hei­ßen: nach Euren Maß­stä­ben si­cher eine ge­lun­ge­ne Ak­ti­on.

Sel­ten hat eine Wer­be­kam­pa­gne so ge­schickt mit der Dumm­heit auf allen Sei­ten ge­spielt. Da sind auf der einen Seite die Pro­mis, die sich den­ken: Hmm, die Bild­zei­tung, mal ehr­lich, das lesen schon wahn­sin­nig viele Leute, das wär schon schick… Aber ir­gend­wie geht das ei­gent­lich nicht, ne, weil ist ja ir­gend­wie unter mei­nem Ni­veau/ evil/ zu sicht­bar be­rech­nend… Und dann kommt ihr, liebe Agen­tur, und baut die­sen armen ge­spal­te­nen Pro­mi­nen­ten eine Brü­cke, eine wa­cke­li­ge, glit­schi­ge, aber hey, was soll's, auf der an­de­ren Seite liegt, sagen wir mal, eine Tüte Gum­mi­bär­chen. Ihr sagt jenen Pro­mis: wisst ihr was, ihr kriegt ein­fach kein Geld! Wir spen­den ein­fach ein biss­chen Kohle in eurem Namen, dann passt das schon, weil, wer spen­det, der kann kein Ego haben, ver­stehs­te? Und au­ßer­dem, pass auf, jetzt kommt's: ihr könnt sagen, WAS IHR WOLLT!

Und dann den­ken sich diese Pro­mis, im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten, ir­gend­ei­ne pseu­do -​dis­tan­zier­tes Ge­wäsch aus, ir­gend­was “total Spitz­fin­di­ges”, oder Cle­ver-​ Un­ver­bind­li­ches, oder Über­heb­li­ches, oder… Und glau­ben, so kämen sie aus der Num­mer raus, ohne ihr Ge­sicht zu ver­lie­ren. Und haben trotz­dem un­heim­lich viele sau­dum­me Men­schen er­reicht! Hurra.

Auf der an­de­ren Seite, das er­klärt sich von selbst, der Re­zi­pi­ent, der sau­dum­me, der sich denkt: Mensch, diese Bild -​Zei­tung, die traut sich was.

Und, die drit­te Seite: Ihr, liebe jung­dy­na­mi­sche Men­schen, die ihr, zu­min­dest in einem sehr spe­zia­li­sier­ten Teil eures Ge­hirns, genau wisst, was ihr tut. Außer viel­leicht, wenn ihr auf die Idee kommt, “Wir sind Hel­den” für die Kam­pa­gne an­zu­fra­gen, weil, mal ehr­lich, das wäre doch total lus­tig, wenn aus­ge­rech­net die…

Das Pro­blem dabei: ich hab wahr­schein­lich mit der Hälf­te von euch stu­diert, und ich weiß, dass ihr im ers­ten Se­mes­ter lernt, dass das Me­di­um die Bot­schaft ist. Oder, noch mal an­ders ge­sagt, dass es kein “Gutes im Schlech­ten” gibt. Das heißt: ich weiß, dass ihr wisst, und ich weiß, dass ihr drauf scheißt.

Die BILD -​Zei­tung ist kein au­gen­zwin­kernd zu be­trach­ten­des Trash-​Kul­tur­gut und kein harm­lo­ses “Guilty Plea­su­re” für wohl­fri­sier­te Auf­stre­ber, keine wit­zi­ge so­zia­le Re­fe­renz und kein Li­fes­tyle-​Zi­tat. Und schon gar nicht ist die Bild -​Zei­tung das, als was ihr sie ver­kau­fen wollt: Hass­ge­lieb­tes, aber wei­test­ge­hend harm­lo­ses In­ven­tar eines ei­gent­lich viel schlaue­ren Deutsch­lands.

Die Bild­zei­tung ist ein ge­fähr­li­ches po­li­ti­sches In­stru­ment – nicht nur ein stark ver­grö­ßern­des Fern­rohr in den Ab­grund, son­dern ein bös­ar­ti­ges Wesen, das Deutsch­land nicht be­schreibt, son­dern macht. Mit einer Agen­da.

In der Ge­fahr, dass ich mich wie­der­ho­le: ich glaub es hackt.

Mit höf­li­chen Grü­ßen,
Ju­dith Ho­lo­fer­nes"



Donnerstag, 24. Februar 2011

PJ HARVEY im ADMIRALSPALAST am 21.02.2011

Anfangs waren nur vier Konzerte in Europa für London, Paris, Brüssel und Berlin geplant. Da die Tickets so schnell ausverkauft waren entschied man sich für jede Stadt jeweils noch ein Zusatzkonzert zu geben. PJ Harvey gibt nicht viele Konzerte und wenn sie dies tut sind sie sehr intensiv und die Leute kommen von überall her. So auch an diesem Abend an der Friedrichstraße.

Mit ihrem ersten Song „Let England Shake“ und ihrer „Autoharp“ begann Polly Jean Harvey um 20.30 Uhr ihre Show im Admiralspalast. Sie trug eine Kopfbedeckung aus langen schwarzen und symmetrisch nach Außen ragenden Federn und stand separiert von ihrer Band am äußersten linken Rand der Bühne. Mit auf der Bühne waren der Australier Mick Harvey und John Parish (mit dem sie 2009 das gemeinsame Album „A Woman, A Man Walked By“ aufnahm).

Auf ihrem folkigen und einzigartigen Kunstwerk „Let England Shake“ beschäftigt sich die britische Konzeptkünstlerin mit ihren ambivalenten Gefühlen gegenüber ihrer nationalen Identität, sowie den vergangenen und gegenwärtigen politischen Handlungen ihres Heimatlandes ohne den Zeigefinger zu heben. Ihre Hassliebe zeigt sich sehr deutlich im Song „England“ In dem sie singt „I live and die through England / it leaves a bitter taste in me“. Fast alle Songs des Albums waren Teil ihrer Setlist. Die Mitte des Sets bildete sich aus Klassikern wie „Down By The Water“, „Angelene“, „Meet Ze Monsta“ und „C’mon Billy“.

Bei „The Devil“ vom 2008er Album „White Chalk“ legte PJ Harvey ihr Instrument beiseite und sang ausschließlich. Die Atmosphäre im Publikum zu diesem Song war symbolisch für den ganzen Abend, denn auch wenn die Show ihre rockigen Seiten hatte, wurde sie dominiert durch Emotionalität, Intensivität und andächtiges Staunen der Zuschauer.

Nach 1 ½ Stunden Show und verließ PJ mit einem bestimmt-schüchternen „Thank You“ und dem Song „Silence“ die Bühne. Lange Zeit nach dem Konzert hallten ihr Jubelrufe hinterher. Danke für den besonderen Abend liebe Miss Harvey, you are wonderful.

Sechs in der Pariser Maroquinerie aufgezeichneten Songs kann man hier via Arte sehen:


Dienstag, 22. Februar 2011

Album Stream: Lykke Li - Wounded Rhymes

Ab jetzt kann man reinhören in Lykke Li's am 4.März erscheinendes 2. Album "Wounded Rhymes"

Lykke Li - Wounded Rhymes (Hype Machine Album Exclusive) by LykkeLi

Free Download: BAT FOR LASHES - StrangeLove (DEPECHE MODE) Cover

Natasha Khan macht jetzt Musik für Gucci, genauer gesagt für das neue Parfüm Gucci Guilty For Him. Die Gucci Guilty Version für Frauen haben bereits die Friendly Fires übernommen. Bat For Lashes hat sich hierfür an eine Neuinterpretation des Depeche Mode Klassikers "StrangeLove" gewagt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, in gewohnter Bat For Lashes-Manier verpasst sie dem Song ihre ganz eigene Note.

Den Free-Download gibts hier >>

Sonntag, 20. Februar 2011

Video: Gold Panda - Marriage

Gold Panda kennt man als Remixer von Little Boots, Telepathe, Bloc Party, Simian Mobile Disco, Health oder The Field. Vergangenen September erschien sein Debutalbum "Lucky Shiner" mit dem Track "Marriage" für welches jetzt, laut Pitchfork, ein Video (teilweise auch in Berlin) gedreht wurde.

Video: New Villagers - LightHouse

Dieser Clip erinnert ein wenig an die Band "Architecture in Helsinki" und muss den Akteuren aus Brooklyn wohl sehr viel Spaß bereitet haben. Die New Villagers in den bunten Kostümen sind jedoch keine herkömmliche Band, sondern eher ein Künstlerkollektiv, das nicht nur Musik sondern auch Zeichnungen, Filme, Installationen oder Fotografie produziert.

NewVillager - "LightHouse" from stereogum on Vimeo.

Video: Radiohead - Lotus Flower

Da ist er also - der erste Clip des neuen und überaus experimentellen Radiohead Albums "The King of Limbs". Das Bild, welches uns dieses Video verschafft ist ein sehr ungewöhnliches, oder haben wir jemals einen Thom Yorke mit einer sehr rhytmischen Art einer, wenn man es so nennen möchte, "Freak-Out"-Choroegrafie von Wayne McGregor tanzen sehen? - Nein. Der Plan an sich klingt schon sehr verrückt und bleibt es auch bei der Betrachtung von "Lotus Flower".

Den Album-Stream von "THE KING OF LIMBS" gibts hier >>


Freitag, 18. Februar 2011

Diskussionsrunde HOMOSEXUALITÄT & ISLAM in der Schaubühne am Sonntag!

»Muslime und Homosexualität - oder die doppelte Diskriminierung« heißt der Titel des am Sonntag um 12Uhr in der Schaubühne stattfindenden "Streitraums". Der Streitraum stellt eine Diskussionsrunde rund um Moderatorin und Ex-Spiegel-Redakteurin Carolin Emcke dar und beschäftigt sich jeweils ein mal im Monat mit einem Bereich eines übergeordneten Themas, welches über den Zeitraum von 9 Monaten in seinen Einzelheiten erörtert wird. Im Streitraum geht es im Grunde gar nicht darum sich zu streiten, sondern sehr klar und neutral ein Thema zu analysieren, fernab von inszenierten Streitereien wie man sie in TV-Politik-Talkshows kennt oder polemischen Darstellungsweisen. Unter den Gästen befinden sich diesmal Volker Beck, Hilal Sezgin und Prof. Dr. María do Mar Castro Varela. 

Sonntag 20.2.2011, 12Uhr, 
Lehniner Platz, U-Bahnhof Adenauerplatz
Eintritt: 2,50€ und ermäßigt sogar umsonst. Kartenreservierungen sind ratenswert.




Die Schaubühne beschreibt dies auf ihrer Internetseite wie folgt "Bei der Debatte um Integration und den Islam wird das Verhältnis zur Sexualität vermehrt zum Lackmustest für die Aufgeklärtheit und Modernefähigkeit einer Gesellschaft oder eines Milieus gemacht. Islamgegner berufen sich in jüngster Zeit gern auf die Homophobie des Islam (als ob es die nicht auch in konservativen christlichen Milieus gäbe), so werden Schwule und Lesben instrumentalisiert in der ressentimentgeladenen Debatte um den Islam. Gleichzeitig bilden sich auch innerhalb der Minderheit selbst Missverständnisse und Konflikte aus, die oft unausgesprochen und tabuisiert bleiben. Im Blinden Fleck dieser Debatten bewegen sich homosexuelle Muslime, die sich einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt sehen. Welche Konflikte entzünden sich an dem Begriff der Ehre als soziales Kapital und welche Konflikte haben ihren Ursprung lediglich in patriarchalen Strukturen, die mit Vorstellungen von Religion oder Ehrbegriffen gar nichts zu tun haben?"

Auszug aus einem alten Streitraum:



Dienstag, 15. Februar 2011

Neues RADIOHEAD Album am Samstag!

Diese Jungs wissen wie man aus dem Nichts auftaucht! Niemand hätte zum jetzigen Zeitpunkt so schnell mit einem neuen Radiohead Album gerechnet. Zwar munkelte man schon die letzten 9 Monate, doch die Jungs um Thom Yorke machten sich extrem rar seit Januar. Jetzt ist es unglaublicherweise soweit - am Samstag (19. Februar) wird "The King of Limbs" in digitaler Form unter www.thekingoflimbs.com bereit für 7-11€ stehen! Eine Single daraus gibt es noch nicht. Wir zeigen uns in freudenschwangerer Wartelaune!

Donnerstag, 10. Februar 2011

Video: THE KILLS - Satellite

Schön, dass ihr wieder da seid ihr lieben The Kills! Hier gibts das neue Video des Duos von Regiesseurin Sophie Muller (Radiohead "I Might Be Wrong, Shakira "Did it again", Björk "Venus as a Boy") zu "Satellite" - angekündigt ohne große Worte, denn das Video sowie auch der Song sprechen für sich!



Mittwoch, 9. Februar 2011

The Strokes verschenken Song "Under Cover of Darkness"

Bei den Strokes aus New York geht es nach dem eher weniger glorreichen Solo-Ausflug von Frontmann Julian Casablancas in die nächste Runde. Ihr viertes Album "Angles" kommt am 22.März und daraus gibt es jetzt schon schon mal die erste Single "Under Cover of Darkness" für lau gegen Eintragung der E-Mail- Adresse. Kaum zu glauben, dass die Band jetzt auch schon sage und schreibe 10 Jahre existiert...


Zum Free-Download gehts hier >>
(allerdings ist er nur auf 48Stunden limitiert)

Dienstag, 8. Februar 2011

Album-Stream: PJ HARVEY - Let England Shake


Langes Warten erzeugt große Freude! PJ Harveys neues Album wurde von Mark Ellis aka Flood (Depeche Mode, Soulwax, Sigur Ros) produziert und hört auf den Namen "Let England Shake". Seit heute steht das gute Stück auch schon im Stream. Nachdem die Konzept-Künstlerin mit White Chalk vor 3 1/2 Jahren ein überaus fragiles und tragisches Meisterwerk ablieferte, wusste sie erst nicht wohin sie ihre Musik nun führen würde. Das Resultat bekommen wir hier im Stream >> zu hören und ab Freitag wird es dann auch bei Itunes oder im guten alten Plattenladen zu haben sein.

Wer Polly Jean live sehen möchte und noch kein Ticket für eine der beiden Konzerte im Admiralspalast diesen Monat besitzt muss sich wohl bei Ebay oder woanders umschauen, denn die einzigen Deutschland-Shows in Berlin sind restlos ausverkauft.





Montag, 7. Februar 2011

Theater: Lulu - die Nuttenrepublik in der Schaubühne

 "Eine Hure ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein Mensch" heißt es in Volker Löschs Inszenierung von Frank Wedekinds "Lulu" an der Schaubühne. Das Stück feierte im Dezember letzten Jahres Premiere und speist sich nicht nur von Wedekinds Ausgangsgeschichte, sondern, und das macht das Stück so besonders, von Original-Texten Berliner Sexarbeiterinnen die immer wieder zwischen der Handlung von 15 Schauspielerinnen erzählt werden.

Zuallererst erörtert Lösch die biografischen Daten der Prostituierten, die vom Nebenverdienst während des Studiums bis zum Vollzeitjob seit dem Teenageralter reichen und ordnet die Sexarbeit in verschiedene Bereiche wie Escort, Tantramassage, Tabledance, Bordell- oder der gefährlichen Straßenstrichprostitution ein. Oft fällt das Stichwort "Selbstbestimmtheit" und "Arbeit an der Werkbank" innerhalb der Prostituion. Selbstbestimmtheit ist auf dem Straßenstrich kaum möglich, schon eher in den Bordellen, doch zu Anfang wirkt dieses Wort innerhalb dieses Kontexts eher ironisch.

Die verschiedenen Freiertypen werden von den Sexarbeiterinnen wie folgt beschrieben, Nummer 1 ist der realitätsverleugnende Familienvater, der die Frauen für ihr Studium bewundert und sich ausmalt die Frau in einer Bar kennengelernt zu haben. Freiertyp 2 ist der diskriminierende, siffig-ungewaschene und Machtspieltreibende, welcher seine Grenzen mit der Frage nach Sex ohne Kondom austestet. Der 3. Typus zeigt sich realitätsnah und erkennt an, dass er Freier und die Prostituierte eine Prostituirte ist die nebenbei auch noch gebildet sein kann.

Viele Frauen berichten davon sich nicht wirklich mehr vorstellen zu können eine normale Sexualität zu finden, oder von ihren Identitätsstörungen der Kategorie "Manchmal weiß ich selbst nicht mehr ob ich nur eine Nutte bin, oder auch ein Mensch". Das Gefühl sich als Person verloren zu haben und in sich selbst genau das zu sehen, was die Freier in einem sehen, nämlich eine Reduktion auf die Geschlechtsmerkmale, erläutert die Vehemenz des eigenen Identitätsverlusts. Viele haben Zukunftsängste und fragen sich was passieren wird wenn sie nicht genug Geld fürs Alter zurücklegen können oder ob sich ihre Kinder aus Scham irgendwann von ihnen abwenden würden. Andererseits erzählt das Stück auch von Frauen die sich nicht schämen und ihren Job nicht als dreckig empfinden.

All diese Frauen fordern einen Stopp der sozialen Stigmatisierung der Sexarbeiterinnen und richten einen  Appell gegen die herablassende und respektlose Haltung der Gesellschaft. Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt "Eine Hure ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein Mensch" angekommen. 


Hier der Trailer für das Stück:



Freitag, 4. Februar 2011

Album Stream: James Blake

Der Mann mit der souligen Stimme aus London James Blake wird im Augenblick berechtigterweise auf ein sehr hohes Podest gestellt. Anfang 2010 hörte man zum ersten mal von ihm als er Leslie Feists "Limit To Your Love" auf eine sehr unübliche Art coverte. Ehrlicherweise muss zugegeben werden, dass dies einer jener Fälle ist bei denen das Cover mehr besticht als das Original. Jetzt hat es der Dubstep-inspirierte Brite geschafft seine Songs auf einem selbstbetitelten ersten Longplayer zusammenzufassen. Das Album lebt von Ruhe, Fragilität und seiner warmen Stimme untermalt von einem Soundgebilde aus verzögerten, wummernden und clickenden Beats, die sich aufbauen um sich später wieder in etwas ganz anderes zu verwandeln. Es spiegelt das Bedürfnis des nie Gleichbleibenwollens, den Drang zur Veränderung. Ein Wechselspiel aus bestechender Klarheit und vielen verschwommenen Momenten.

Hier gehts zum Album-Stream>>

Donnerstag, 3. Februar 2011

Album Stream: THE STREETS - Computer and Blues

Hier ist es also - das angeblich letzte The Streets Album des Masterminds Mike Skinner. Es hört auf den Namen "Computers and Blues" und erinnert beim Blick auf das Cover-Motiv etwas an das hochgelobte Debut "Original Pirate Material" mit welchem die The Streets-Saga begann. Zu Anfang konnte man einen sehr jungen und wütenden Mike Skinner vernehmen, der wohl zum Zweitlingswerk "A Grand Don't Come For Free" seinen Drogenhöhepunkt hatte. Gefolgt von diesen sehr rebellischen Platten mit ausgestrecktem Mittelfinger die Skinner auch kommerziell Erfolg brachten, konnte eine positive Wende seiner Grundstimmung im Nachfolger "The Hardest Way To Make An Easy Living" festgestellt werden. Mit dem Album "Everything is Borrowed" war offensichtlich, dass Mike sehr an Zufriedenheit gewonnen hat. Ob sich diese Wanderung ins Positive auf der neuen Platte "Computers And Blues" weitervollzieht muss von jedem selbst beurteilt werden. Irgendwie sind die neuen The Streets Sachen zwar sehr nett und man freut sich für Mike und sein neues Wohlbefinden, doch irgendwie waren die ersten Alben etwas ruppiger und spannender. Wie war das also noch gleich? Der Künstler braucht also doch Schmerz!

Hier gehts zum Stream auf Hyper Machine >>

White Stripes: SPLIT

Das ist in der Tat eine traurige Nachricht. Nach über 13 Jahren Bandgeschichte und 6 Studioalben verabschieden sich Meg und Jack White als Duo aus dem Rampenlicht. Im offiziellen Band-Statement heißt es:

"The White Stripes do not belong to Meg and Jack anymore. The White Stripes belong to you now and you can do with it whatever you want. The beauty of art and music is that it can last forever if people want it to. Thank you for sharing this experience. Your involvement will never be lost on us and we are truly grateful."



Ihr Abschied erfolgt aus sehr hoher Position. Man denke daran wie die Band aus der Detroiter Szene durch den neuen und v.a. echten Sound urplötzlich durch die Decke schoss und immer weiter wuchs oder den wahnsinnig großen 5-Mann-Sound den sie mit nur einem Schlagzeug und einer Gitarre kreirten. 

Jetzt hat Jack zwar ganz viel Zeit für The Dead Weather und seine Dutzend anderen Projekte, doch die Konstellation von Jack und Meg wird große Lücken hinterlassen. Füllen wird sie so schnell niemand.

BLUE ORCHID


DEAD LEAVES ON THE DIRTY GROUND




Mittwoch, 2. Februar 2011

James Blake - The Wilhelm Scream

Intim, verletzlich und wunderschön. Der Brite James Blake eröffnet uns mit sanften und minimalen Dubstep-Klängen seine erste Single The Wilhelm Scream aus seinem am 4.Februar erscheinenden selbstbetitelten Debut Album. 

James Blake - The Wilhelm Scream from Alexander Brown on Vimeo.