Sonntag, 24. Mai 2009

Crystal Stilts - Love Is A Wave

Auch von den Crystal Stilts gibt es wieder Nachschub in Form eines neuen Videos zu Love Is A Wave. Wie auch ihre Einflüsse, zu denen sie Jesus and the Mary Chain, Joy Division und The Velvet Underground zählen, setzen die Crystal Stilts viel auf Hall. Hall überall quasi. Die Jungs aus Brooklyn haben ihr Album Alight Of The Night, welches wie sie sagen aus Songs die schon jahrelang existierten besteht, in nur einer Session aufgenommen. Bandmitglied Brad Hargett erzählt in Interviews auch gerne, dass er sich bereits auf Ketamin-Trips als ein großer Lichtpunkt fühlte und auch sonst nicht von MDMA- und Pilzcocktails abgeneigt ist. Insofern ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass das Video wirkt wie ein einziger Drogentrip bestehend aus wild durcheinander gewürfelten Bildern von fahrradfahrenden Menschen mit Affenmasken, Affen am Strand, Kirmeskarussells, Road Runner, etc. Ganz wichtig: Liebe Kids, bitte an dieser Stelle keine Drogencocktails ausprobieren, sondern einfach die Neugierde mit dem Videoclip der Crystal Stilts befriedigen!

Freitag, 22. Mai 2009

Röyksopp feat. Robyn - The Girl & The Robot

Als sich Röyksopp mit der ersten Single Happy Up Here des neuen Albums Junior zurückmeldeten fragte man sich zu Recht wo hier denn nun der eigentliche Hit sein soll. Die Antwort auf diese Frage bietet wohl erst die zweite Single The Girl & The Robot mit Robyn als Gastsängerin. The Girl & The Robot ist zudem auch das erste Video in dem die Bandmitglieder Torbjørn und Svein, wenn auch nur kurz, auftreten. Witzig wie die Skandinavier eben sind beglücken uns Röyksopp gegen Ende des Jahres mit dem Pendandt-Album zu Junior, welches den Titel Senior tragen wird. Am 15. Juni wird The Girl & The Robot nochmal separat vom Album digital und auf Vinyl veröffentlicht.

Metric - Sick Muse

Eine weiße Wand – eine Band – ein Song und viele schnieke Kleider, so ungefähr lässt sich das Video zur neuen Single Sick Muse aus Metrics 4. Album Fantasies beschreiben. Emily Haines Ähnlichkeit zu Kim Gordon (Sonic Youth) lässt sich nach diesem Clip definitiv nicht mehr bestreiten. Doch mehr als äußerliche Ähnlichkeit ist da auch nicht. Ganz deutlich merkt man dies an Emilys zartem, adrettem und schüchternen Umkicken des Schlagzeuges zum Ende des Videos. Metric sind nun eben doch schöner Pop, so wie die Kollegen Stars aus Australien. Da das aber auch schön so ist, darf Emily gerne im Rahmen einer kleinen Modenschau mit einer Wunderkerze bewaffnet durchs Video hüpfen!

Donnerstag, 21. Mai 2009

Metronomy - Radio Ladio

'Farbenfroh sein' ist wohl die Devise des neuen knallbunten Videos zu Metronomys Single Radio Ladio. Das 1999 gegründete Trio aus Good Old Britain katapultiert jetzt die mittlerweile 3. Single aus ihrem Zweitlingswerk Nights Out in die Plattenläden und iTunes-Stores. Seitdem die Jungs 2006 zum ersten Mal so wirklich ins Blickfeld der Musiklandschaft gerieten, werden ihre Singles, wie aktuell auch Radio Ladio, sehr gerne auf Heavy Rotation von NME Radio gesetzt. Ihr neuester Streich setzt zwar nicht auf Eingängigkeit, findet aber dennoch einen Weg in den Gehörgang. Vielleicht ist die „Ist uns egal ob diese Single so eingängig ist wie die Vorherigen - Wir haben Spaß“-Attitüde auch gerade der Grund gewesen, weswegen sie mit Regisseur Daniel Brereton ein so witziges und auffallendes Video abgedreht haben. Man mag zwar nichts unterstellen, aber ohne das Video würde der Song nicht ganz so gut funktionieren. Inhaltlich bringen Metronomy mit 5 Sätzen das auf den Punkt, wofür die gängigen US-MTV-HipHopper etwa 500 brauchen. Ein junger Mann sieht ein Mädchen, ist augenscheinlich sehr begeistert von ihr und möchte sie gerne nach ihrem Namen fragen. Daraufhin stellt sich heraus, dass sie Radio Ladio heißt – Ende der Geschichte und Anfang eines interessanten Videos.

Peaches - Talk To Me

Es fing alles ganz klein an, Merrill Nisker zog 2000 von Kanada nach Berlin, unterschrieb beim Berliner Plattenlabel Kitty-Yo und nannte sich von diesem Zeitpunkt an Peaches. Für ihr 3. Album wechselte sie zum Major Label und am 04.Mai wird ihr neues und 4. Werk I Feel Cream erscheinen. Die Zusammenarbeit mit großen Hasen der elektronischen Musikszene wie Soulwax, Simian Mobile Disco und Digitalism führte sie diesmal augenscheinlich dazu mehr Melodien und klassische Songstrukturen zu übernehmen. Gerade deswegen entstand wohl ein vollkommen neuer Sound der Dame aus dem Prenzlauer Berg.
Das Video zu ihrer neuen Single Talk To Me zeigt Peaches in einem dunklen, maroden und abrissfähigen Haus mit einer Priese freizügiger Models. Das Thema Haare konnte Peaches offensichtlich immer noch nicht unter den Tisch kehren. Diesmal dreht es sich allerdings nicht um die Haare im Genitalbereich wie im Video zu Set it Off ("Fatherfucker"), sondern um die auf dem Kopf. Diese sprießen in einem solchem Übermaß auf den Häuptern der Models, sodass deren Gesichter gar nicht zu erkennen sind. Peaches glorifiziert hiermit allerdings nicht das Haaresprießen am ganzen Körper, sondern sagt schlichtweg, wie auch die von ihr sehr geschätzte Charlotte Roche, dass es dem einzelnen Menschen selbst überlassen sein sollte, ob er sich an egal welchen Körperteilen rasieren möchte oder eben nicht. Am Beispiel von Charlotte Roche erkannte man, dass sie diese Freiheit leider nicht genießen durfte als sie selbst noch Achselhaare trug. Zu dieser Zeit bombardierten sie primär Frauen mit Hass-Mails und Beschimpfungen. Schließlich brach Charlotte unter diesem Druck zusammen und gab nach. Dies zeigt deutlich, dass sexuell aggressive Frauen wie Peaches, Charlotte Roche oder Amanda Palmer (Dresden Dolls) notwendig für eine tolerantere gesellschaftliche Entwicklung und die Emanzipation sind. Insofern, weiter so Peaches!

Chew Lips - Solo

Chew Lips - eine neue heiße Electro-Pop-Band aus London. Wer sagt das? Das französische Label Kitsune sagt das. Kitsune brachte bisher viele Tracks und Remixe von Acts wie Digitalism, Uffie, We Have Band oder auch Boys Noize mit ihren Maison Compilations nach vorne und produzierte damit eine Hype-Band nach der anderen. Man könnte Kitsune auch vorwerfen es produziere mit geringer werdendem Fokus auf Qualität und Innovation, dafür äußerst wirtschaftlich, eine musikalische Stagnation. Doch wir wollen uns auf das Trio Chew Lips konzentrieren. Im kleinen Low-Budget Video zur ersten Debut-Single Solo tanzen die 3 Bandmitglieder noch durch den schneebelegten Wald und entdecken eine Art verlassenen Freizeitpark. Die Sängerin mit der house-igen Stimme und die anderen 2/3 der Band wird man im Sommer als bisher einzigen Deutschland Termin auf dem Hamburger Dockville-Festival sehen können. Die Single Solo ist bereits draußen, ein Album steht jedoch noch nicht in den Startlöchern.

CHEW LiPS - "SOLO"

The Streets - On The Edge Off A Cliff

Wie kam mit dem aktuellen Album „Everything is Borrowed“ ein so entspannter, gereifter und deutlich glücklicherer Mike Skinner hervor? Was passierte zwischen dem Vorgänger-Album „The Hardest Way To Make An Easy Living“ und dem Jetzt? Wohin ist die Wut, die Aggression und die Drogenabstürze des britischsten aller britischen Rapper, die man v.a. auf seinen ersten beiden Alben hörte? Diese Fragen bleiben unbeantwortet, aber was wir sehen ist das Resultat und dieses ist ein sehr erfreuliches. Auch die neue Single „On The Edge Of A Cliff“ der Streets zeigt, wie auch schon die vorherigen Clips des Albums, diesen erwachsenen, reflektierten und glücklichen Mike der gerne auf großen Video-Firlefanz verzichtet und ein wenig Hoffnung streuen möchte „For Billions of years since the outset of time/Every single one of your ansestors survived/ Every single person on your mum and dads side successfully looks after and passes onto your life“. Leider verkündete er zur Album-Promotion vergangenes Jahr, dass es zwar noch ein Nachfolgeralbum geben werde, doch dies wird das letzte des Projekts The Streets sein. Lieber Herr Skinner, wollen Sie ihre Aussage nicht doch noch revidieren?

PJ Harvey & John Parish - Black Hearted Love

Vor kurzem erschien Polly Jean Harveys und John Parishs 2. gemeinsames Album A Woman A Man Walked By. Für den Videoclip zur ersten Single Black Hearted Love holten Polly und John sich die Brüder Jake und Dino Chapman als Regisseure ins Boot. Jake und Dino Chapman sind sonst primär bekannt für kontroverse Kunststoffmodelle, wie beispielsweise die Inszenierung eines Szenarios des Folterns und der Vernichtung durch die Anordnung von 9 Vitrinen als umgedrehtes Hakenkreuz in denen 30.000 Figuren entweder in Uniformen von Nationalsozialisten oder unbekleidet und mutiert dargestellt wurden. Weniger kontrovers geht es in ihrer Regie-Arbeit zu Black Hearted Love mit viel Slow-Motion-Technik zu. Zu Anfang schwenkt die Kamera durch einen stockfinsteren Wald in dem sich eine hell belechtete und bunte Hüpfburg zeigt. In mitten dieser Hüpfburg befindet sich eine springende und ausschließlich in schwarz gekleidete PJ Harvey, die im Laufe des Clips mit Regen begossen & auch nicht vom Gewitter verschont bleiben wird. Nach der Hälfte des Videos schleicht sich leider das Gefühl heran alles bereits gesehen zu haben. Das Album & der Song hingegen sind schlichtweg ein Meisterwerk geworden. Auf A Woman A Man Walked By hört man eine kreischende, hauchende, leidenschaftliche, und bellende PJ Harvey. Die Emotionen nehmen überhand, werden sprunghafter, aufregender und ausgelassener. Gegenüber dem Musikexpress lies sie verlauten, sie müsse jetzt, da das Album-Konzept ausstirbt und die meisten Menschen nur noch 2-3 Lieder eines Albums in einer persönlichen Playlist auf dem PC besitzen, ihre ganze Welt die sie sonst auf einem Album erzählte auf jeden einzelnen Track bannen. Insofern ist die emotionale Verausgabung in fast jedem Track vielleicht auch kein Wunder. Mit Black Hearted Love tummelt sich auf dem neuen Album der eingängigste Track, der nach mehrmaligen Hören v.a. auch durch PJs sehr sexuellen Gesang immer kraftvoller wird.

The Dead Weather - Hang You Up From The Heavens

Was haben Alison Mosshart (The Kills), Jack White (White Stripes, Raconteurs), Jack Lawrence (Raconteurs) und Dean Fertita (Queens of the Stone Age) gemeinsam? Auf den ersten Blick nur, dass sie alle Mitglieder verschiedener Bands sind. Doch neuerdings ergeben diese Vier ein ganz neues Bandgefüge namens The Dead Weather. Für Jack White ist dies sogar schon die dritte Band. Die aktuelle Single Hang You Up From The Heavens singen Alison und Jack zusammen, doch Jacks Stimme ist leiser hinter Alisons gelegt und so liegt der Hauptfokus auf der Kills-Sängerin. Nicht zu überhören ist der maßgebliche musikalische Einfluss von Jack White, denn Parallelen zu v.a. den Raconteurs, aber auch den White Stripes lassen sich definitiv nicht leugnen. Eigentlich galt die Idee zur Formation dieser „Supergroup“ nur für eine Single, doch augenscheinlich hatten die vier so viel Spaß, dass sogar ein ganzes Album daraus wurde. Name und Veröffentlichsdatum des Songdutzends sind bis dato unbekannt.

Blutspendeverbot für homosexuelle Männer

Die "Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten - Gesamtnovelle 2005", herausgegeben von der Bundesärztekammer, schließen ausnahmslos alle Schwulen von der Blutspende aus.

Dies wird begründet mit einen Verweis auf die Statistik der an-HIV-Infizierten, welche weiterhin von homosexuellen Männern angeführt wird. Somit gelten homosexuelle Männer als Risikogruppe. Ausgeschlossen von den Risikogruppen sind homosexuelle Frauen, denn sie können keine Top-Positionierung in den Statistiken verbuchen. Weitere von der Blutspende ausgeschlossenen Risikogruppen sind Drogenkonsumenten, Menschen die sich zwischen 1980 und 1996 mindestens 6 Monate in Großbritannien aufgehalten haben (aus Schutz vor einer Variante der Cratzfeldt-Jakob-Krankheit), etc.

Wer sich nun wundert und dachte beim Blutspenden wird das Blut gründlich auf Krankheiten untersucht, irrt sich nicht. Dies ist zwar der Fall, aber ein Restrisiko besteht trotzdem. Es bleibt immer eine Fensterphase am Beginn einer frischen Infizierung. Somit möchten sich Blutspendedienste vor frisch infizierten Menschen schützen, denn diese können auch durch aktuelle technische Verfahren noch nicht als HIV-infizierte identifiziert werden.

Doch wie schützt diese Regelung vor einer frisch infizierten heterosexuellen Person? Warum wird nur für Schwule ein Blutspendeverbot ausgeprochen? Solche Regelungen basieren auf einer Doppelmoral und existieren immer noch in vielen Ländern. Anders ist es mittlerweile in Ländern wie Spanien und Portugal. Hier ist es schwulen Männern erlaubt Blut zu spenden.

Nun könnte man doch trotzdem sagen: „die Regelungen sind doch egal, ein Schwuler kann doch trotzdem Blut spenden!". Doch weit gefehlt. Jeder Spender muss einen Fragebogen ausfüllen, welcher u.a. auch eine korrekte Angabe über seine Sexualität verlangt. Bei unwahrheitsgemäßer Beantwortung des Fragebogens können juristische Folgen für den Spender entstehen.

Bei diesem Ausschluss wird nach Gruppen unterschieden, welche ein höheres Risiko besitzen mit HIV infiziert zu sein. Dies wird hier den Schwulen zugesprochen. Führt man dies fort, so zeigt sich dass diese Pauschalisierung in der Realität bedeutet, dass ein schwuler Mann grundsätzlich anders ist als ein heterosexueller und sein Blut weniger Wert ist.

Weiterhin drängt sich natürlich auch die Frage auf, ob dieser Ausschluss aufgrund der geringen Blutvorräte noch tragbar ist. Angesichts der aktuellen Regelungen muss es das wohl. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen dieser Regelungen einmal in den Kopf rufen, dass wahrscheinlich mehr Menschen durch eine lebensnotwendige Blutspende geholfen werden könnte, selbst wenn diese von einem Schwulen stammt.

Die Entwicklung von Kindern in homosexuellen Partnerschaften

Über die Entwicklung von Kindern, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, kennt man viele Vorurteile. „Das Kind braucht unbedingt eine Mutter und einen Vater", „Das Kind wird Homosexualität nachahmen", etc. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sind eher unbekannt. Nach Aussagen des Professors Wassilios Fthenakis (Familienforscher vom Staatsinstitut für Frühpädagogik und Familienforschung), sind homosexuelle Paare durchaus kompetente Eltern.

Denn stützt man sich seine Aussagen, so zeigt sich, dass weder die psychische Gesundheit noch das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigt wird. Es treten sozusagen keinerlei Fehlentwicklungen auf. Im Gegenteil. Die Erziehung seitens homosexueller Paare verläuft sensibilisierter und es wird verstärkt auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen. Diese emotionale Wärme resultiert vermutlich daraus, dass die Eltern um dieses Kind sehr hart gekämpft haben und das Kind somit 100%ig gewollt sind.

Ein Problem, das Fthenakis anspricht, ist die soziale Stigmatisierung, die Vorurteile denen sich Kinder aus homosexuellen Partnerschaften stellen müssen. „Betroffene Kinder reagieren meist mit sogenanntem „sozialen Scham", d.h. sie laden Freunde nicht so gerne nach Hause ein und lassen sie weniger am Familienleben teilhaben. Denn sie wollen nicht mit kritischen Fragen konfrontiert werden.", sagt Fthenakis.

Nun bleibt aber noch das Vorurteil, das Kind bräuche einen Vater und eine Mutter und nicht 2 Väter oder 2 Mütter um seine eigene Geschlechtsrolle zu erwerben. Jedoch genügt auch für einen kleinen Jungen schon eine männliche Person in dessen näheren Umfeld um sich mit seinem Geschlecht identifizieren zu können. Diese Rolle könnte beispielsweise ein Großvater, ein Onkel oder ein guter Freund der Familie übernehmen. Würde dies nicht realisierbar sein, so würde man gleichzeitig einer alleinerziehenden Mutter unterstellen, sie könne ihren Sohn nicht erziehen, weil der Vater sie verlassen hat. Für ein Kind ist schließlich einfach nur die Präsenz beider Geschlechter wichtig, egal ob dies nun in elterlicher oder anderer Form vorhanden ist.

Statistisch ist auch nicht nachzuweisen, dass Kinder die von homosexuellen Paaren aufgezogen werden, die Homosexualität ihrer Eltern nachahmen oder dadurch leichter homosexuell werden. Es ist festzustellen, dass etwa 6-9% der Kinder homosexuell werden, genauso wie in traditionellen Familien.

"King & King" – Ein schwules Kinderbuch sensibilisiert britische Schulkinder

Protagonist der Geschichte „King & King" ist Prinz Bertie. Da Bertie zugleich auch noch Th ronfolger ist, wird er von seiner Mutter dazu angehalten eine heiratswillige Prinzessin. zu finden. Nach einer Unmege von Prinzessinnen die sich ihm vorstellen, bleibt er aber unbefriedigt und unverliebt, bis jedoch der Bruder einer Prinzessin, Prinz Lee, den Raum betritt. Die beiden Prinzen empfinden diesen Augenblick als Liebe auf den ersten Blick. Sie verlieben sich ineinander und heiraten. Von diesem Tag an regieren beide Prinzen über das Königreich. Die Fortsetzung der niederländischen Autorinnen Linda de Haan und Stern Nijland "King & King & Familiy" dreht sich um die Flitterwochenreise der beiden Prinzen im Dschungel.


Die Geschichte der beiden Prinzen gehört gegenwärtig in britischen Grundschulen zum Unterrichtsmaterial. Möglich gemacht wurde dies durch die staatlich finanzierte Initiative „No Outsiders". Ziel ist eine frühe Sensibilisierung der Kinder für andere Lebensweisen. Bisher sind 14 britische Schulen an diesem Pilotversuch beteiligt. Bewährt sich das Projekt als Erfolg, so wird das Kinderbuch künftig in allen Grundschulen zum Inventar gehören. Auch Bücher mit ähnlicher Thematik wie „And Tango makes three" oder „Spacegirl Pukes" werden dann den Weg in britische Klassenzimmer finden. Ein Vorteil der sich durch die neue Lehrplanstrukturierung ergibt ist die Toleranz die schon im kindlichen Alter aufgebaut werden kann. Die Kinder setzen sich mit Homosexualität als etwas Normalem auseinander. Das Thema Homosexualität wird nunmehr nicht einfach still ignoriert, es bekommt Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die auch notwendig ist.


Es ist nun mal großes gesellschaftliches Problem, dass viele Menschen nicht über Homosexualität bescheid wissen. Werden Homosexuelle beispielswiese ausschließlich durch die Medien kennengelernt, so werden eigentlich nur Extreme kennengelernt. Denn sieht man nicht immer ‚einen halbnackten und in rosa Plüsch gekleideten Schwulen ekstatisch auf einer CSD Parade tanzend' vor sich, wenn man an die Bilder aus den Medien denkt? Schwulsein wird immer mit „rosa", „Regenbogen" und femininem Verhalten in Verbindung gebracht. Etwas zwischendrin, so wie Liebe nun ein mal aussieht, auch bei Homosexuellen, wird entweder gar nicht oder erst später erkannt. Wenn ganze Generationen schon verpfuscht vom Medienbild der Homosexuellen sind, warum sollte man nicht einfach bei unvoreingenommenen Kindern anfangen? Kinder sind, außer durch ihre Eltern, nicht vorurteilsbelastet. Sie können Dinge kennenlernen, so wie sie tatsächlich sind. Insofern ist das was Großbritannien macht ein sehr großer und wichtiger Schritt zum besseren Verständnis gegenüber anderen Lebensweisen!


Auf weniger positive Resonanz stieß das Buch in Massachusets. Dort wurde ein Lehrer verklagt, weil er seinen Schülern aus der Fortsetzung „King & King & Family" vorlas. Die Eltern eines Schülers empfanden diese Geschichte als „anrüchig und unanständig". Dies jedoch nur am Rande, denn man kann sich wirklich über den Fortschritt den die Briten mit diesem Projekt machen freuen und hoffen, dass noch mehr Länder diesem Beispiel folgen werden.

Homophobie unter Jugendlichen

Um die Ausprägung von Homophobie in Deutschland festzustellen wurde 2002 eine mündliche Umfrage des Marktforschungsinstituts „iconkids & youth" durchgeführt. Einbezogen wurden 12- bis 17-jährige deutsche Jugendliche welche in einer 5-stufigen Skala ihre Einstellung gegenüber Homosexuellen bewerten sollten. Das Testergebnis zeigte, dass 71% der Jungs und 52% der Mädchen eine ablehnende, negative Haltung gegenüber Homosexuellen besitzen. Auch fand diese Studie heraus, dass die Ablehnung von Homosexuellen unter Jugendlichen in den letzten Jahren zunahm.

In einer globalen Umfrage des BBC World Service stellte man Jugendlichen die Frage „Do you think homosexuals should have the same rights as heterosexuals?", 47% der Befragten im Alter von 15-17 verneinten und 39% der Jugendlichen bejahten diese Aussage, 13% hatten keine Meinung, 1% Prozent der Teilnehmer wollten nicht antworten. Befragt wurden ausschließlich Jugendliche aus den „Schlüsselstaaten" New York, Nairobi, Lagos, Rio de Janeiro, Delhi, Jakarta, Moskau und London. In den restlichen 2 Schlüsselstaaten Kairo und Baghdad wurde diese Frage nicht gestellt bzw. bewusst ausgelassen. Die Testergebnisse unterscheiden sind natürlich von Stadt zu Stadtj unterschiedlich. Beispielsweise befürworteten in Rio de Janeiro 74% der Jugendlichen die Gleichberechtigung Homosexueller, in New York waren es 67%, in Moskau 43%, in London nur 36% und in Nairobi 8%. Folglich könnte man daraus schließen Rio de Janerio wäre der liberalste Schlüsselstaat. Auch weisen Sozialwissenschaftler daraufhin, dass die Sichtweisen und die Einstellungen in Großstädten liberaler sind als auf dem Land.

Der Begriff „schwul" ist unter Jugendlichen ein weitverbreitetes Schimpfwort. Das diskriminierende daran ist, dass die Bezeichnung eines Jungen/Mannes der das gleiche Geschlecht liebt als Synonym für „doof", „scheiße", „verweichlicht" oder „langweilig" gilt. Das Wort „schwul" wird gleichgestellt mit einer negativen, unschönen Sache. Somit wird damit ausgesagt, dass es scheiße sei schwul zu sein. Selbst wenn dieses Wort gedankenlos benutzt wird und man es eigentlich nicht so meint ist es trotzdem eine Form der Diskriminierung. Nichts anderes ist es wenn sagt „das ist behindert" und man damit eigentlich sagen möchte „das ist dumm oder scheiße".

Homophobie - Psychologie Erkärungen

Laut den Erkenntnissen der Sozialpsychologie ist die Ursache für Homophobie das Erlernen von Vorurteilen und Stereotypen. Vermittelt werden diese in der Sozialisation, der Eingliederung eines Individuums in die Gesellschaft. Hierbei übernehmen Individuen kritiklos und blind die Vorurteile und Erwartungshaltungen seiner sozialen Umwelt. Ist ein Vorurteil bereits vorhanden, so bestätigt es sich im Laufe der Zeit ständig selbst, denn es wird nur das an Homosexuellen wahrgenommen (subjektive Wahrnehmung), was das eigene Bild des Homosexuellen ausmacht und dem Stereotyp entspricht. So werden eine Vielzahl von Informationen gar nicht wahrgenommen, denn der Mensch selektiert die auf ihn einfallenden Informationen nach deren subjektiver Wichtigkeit und nimmt so nur einen Teil der Informationen auf.


Die
Tiefenpsychologie spricht von der Abwehr von Ängsten, beispielsweise bei Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, geringer sozialen Integration, oder einer schlechten Allgemeinsituation. Die Ängste der Diskriminierenden sind nicht direkt wahrnehmbar und erkennbar, weshalb diese These, dass Angst die Hauptursache für Diskriminierungen ist, schwer nachvollziehbar ist. Die Tiefenpsychologie redet hier von verschiedenen Ängsten.
Eine dieser Ängste ist die vor dem
Infragestellen zentraler Normvorstellungen. Homosexuelle Lebensweisen bedrohen konservative Wertvorstellungen und gesellschaftlich vorgegebene Normen. Studien ergaben, dass jeder Mensch Tendenzen aufweist, auf ungewohnte Verhaltensweisen mit Verunsicherung oder Aggressivität zu reagieren. Die Angst vor dem „Angriff" auf die traditionelle Familie stellt des weiteren auch einen zentralen Punkt dar. Was bedeutet, dass Männer in einer Partnerschaft mit traditioneller Rollenverteilung sich vom partnerschaftlichen Zusammenleben Homosexueller bedroht fühlen. Sie fühlen sich dadurch mehr bedroht als Frauen. Die Ursache hierfür ist der befürchtete Verlust der Machtposition in Beziehungen, da in homosexuellen Partnerschaften die Pflichten und Rechte neu ausgehandelt werden müssen und nicht übernommen werden können.

Eine andere Angst ist die vor
eigenen homosexuellen Anteilen. Ursächlich hierfür ist die Angst emotional berührt zu werden.

Hinzukommend existiert eine Angst vor
sozialer Unsicherheit. Menschen übernehmen gesellschaftliche Normen, da sie ihnen soziale Sicherheit vermitteln. Hier spielen viele Faktoren mitein. Zum einen zeigt sich, dass je geringer das Selbstwertgefühl eines Menschen ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer blinden Übernahme dieser Gesellschaftsmodelle, ist. Gesellschaftlich ist es zudem nicht anerkannt seine Weiblichkeit als Mann nach Außen zu tragen. Es gilt als Schwäche feminine Verhaltensweisen zu zeigen, womit parallel Frauen herabgesetzt werden.

Eine weitere Angst ist die Angst vor der
Infragestellung des gängigen Männlichkeitsideals. Viele heterosexuelle Männer erlauben sich selbst nicht die weiche Seite auszuleben, so wie es manche homosexuelle Männer tun. Dennoch besitzen sie den gleichen Anteil an Weiblichkeit. Insofern ensteht das Bild, dass Schwule entweder „verweichlicht" sind, oder dass sie das gängige Bild von Männlichkeit verwerfen bzw. in Frage stellen. Dieses Infragestellen von Männlichkeit wird von betroffenen heterosexuellen Männern mit Abwertung der Homosexuellen abgewehrt.