Über die Entwicklung von Kindern, die in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, kennt man viele Vorurteile. „Das Kind braucht unbedingt eine Mutter und einen Vater", „Das Kind wird Homosexualität nachahmen", etc. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse sind eher unbekannt. Nach Aussagen des Professors Wassilios Fthenakis (Familienforscher vom Staatsinstitut für Frühpädagogik und Familienforschung), sind homosexuelle Paare durchaus kompetente Eltern.
Denn stützt man sich seine Aussagen, so zeigt sich, dass weder die psychische Gesundheit noch das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigt wird. Es treten sozusagen keinerlei Fehlentwicklungen auf. Im Gegenteil. Die Erziehung seitens homosexueller Paare verläuft sensibilisierter und es wird verstärkt auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen. Diese emotionale Wärme resultiert vermutlich daraus, dass die Eltern um dieses Kind sehr hart gekämpft haben und das Kind somit 100%ig gewollt sind.
Ein Problem, das Fthenakis anspricht, ist die soziale Stigmatisierung, die Vorurteile denen sich Kinder aus homosexuellen Partnerschaften stellen müssen. „Betroffene Kinder reagieren meist mit sogenanntem „sozialen Scham", d.h. sie laden Freunde nicht so gerne nach Hause ein und lassen sie weniger am Familienleben teilhaben. Denn sie wollen nicht mit kritischen Fragen konfrontiert werden.", sagt Fthenakis.
Nun bleibt aber noch das Vorurteil, das Kind bräuche einen Vater und eine Mutter und nicht 2 Väter oder 2 Mütter um seine eigene Geschlechtsrolle zu erwerben. Jedoch genügt auch für einen kleinen Jungen schon eine männliche Person in dessen näheren Umfeld um sich mit seinem Geschlecht identifizieren zu können. Diese Rolle könnte beispielsweise ein Großvater, ein Onkel oder ein guter Freund der Familie übernehmen. Würde dies nicht realisierbar sein, so würde man gleichzeitig einer alleinerziehenden Mutter unterstellen, sie könne ihren Sohn nicht erziehen, weil der Vater sie verlassen hat. Für ein Kind ist schließlich einfach nur die Präsenz beider Geschlechter wichtig, egal ob dies nun in elterlicher oder anderer Form vorhanden ist.
Statistisch ist auch nicht nachzuweisen, dass Kinder die von homosexuellen Paaren aufgezogen werden, die Homosexualität ihrer Eltern nachahmen oder dadurch leichter homosexuell werden. Es ist festzustellen, dass etwa 6-9% der Kinder homosexuell werden, genauso wie in traditionellen Familien.
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