Foto: Marcel Benoit vom Intro Magazin |
21.30Uhr - The Kills betraten schließlich die Bühne. Der erste Song schlug ein wie eine Bombe, vielleicht auch weil niemand auf „No Wow“ als ersten Song getippt hätte. Die Kills gaben sich weniger berechenbar als erwartet und spielten ihren Album-Opener „Future Starts Slow“ mit den genialen Gitarrenriffs erst an 2. Stelle des Sets.
Jamie und Alison neckten sich. Er hielt ihr während sie sang den Gitarrenkopf wie eine Pistole an die Backe und tat so, als würde er sie damit abschießen. Frau Mosshart blieb cool und ließ sich davon nicht beeindrucken. Die Neckereien der beiden wirkten sehr vertraut, in etwa so als wären sie Geschwister im Kindesalter. Sie kennen sich nun auch schon ein paar Jährchen. Alison bezeichnet Jamie in Interviews auch immer als eine Art Bruder. Ihre Positionen behielten sie bei, er links, sie rechts. Sie spuckte auf die Bühne und gab sich roh. Nicht so roh, wie man es von ihren Auftritten mit The Dead Weather kennt, sondern gemäßigter. Im ersten Moment erinnerte sie etwa an einen rebellierenden, ausgestellten Tiger im Käfig der sich befreien möchte, im zweiten Moment aber durchaus so als mache es diesem Tiger Spaß sich im Scheinwerferlicht zu baden.
Was Alison weniger Spaß bereitete war der Mischer. Fast nach jedem Song ging sie nach rechts, lehnte sich über den Bühnenrand und gab ihm zu verstehen, dass sie mit dem Sound absolut unzufrieden war. Sie ließ aus Protest das Mikro fallen und suchte sich ein Neues. Es wurde glasklar wie genervt sie war. Vor der Bühne allerdings war der Sound eigentlich gar nicht so schlecht.
„Satellite“ kam als einziger Song etwas lieblos daher, doch der Rest des Sets war sehr gut gespielt und das Publikum freute sich sehr über die alten Songs. Im vorderen Teil des Saals tanzten alle und die Stimmung war voller Euphorie. Beim „Tape Song“ sprang der ganze Saal, sodass der Boden bebte. Es war offensichtlich, dass sich die Kills über die Jahre eine große Fangemeinde eingespielt haben, die das Duo wie keine zweite Band liebt.
Foto: Marcel Benoit vom Intro Magazin |
Schönes Konzert, nur leider mit gut 60 Minuten viel zu kurz für eine Band mit inzwischen vier Alben. Ein paar Songs fehlten, wie beispielsweise „Cheap and Cheerful“ oder „Last day of Magic“. Doch es war ein schöner Abend mit den beiden Herrschaften die mit 2 Gitarren, einem Drumcomputer so klingen als wären sie eine Vier-Mann-Band.
Setlist:
No Wow
Future Starts Slow
Heart Is A Beating Drum
Kissy Kissy
U.R.A. Fever
DNA
Satellite
Tape Song
Baby Says
You Don't Own The Road
Sour Cherry
ZUGABE:
Last Goodbye
Pots and Pans
Fried My Little Brain
The Kills - "Satellite" Live Video (zwar nicht von der Show in Berlin, sondern von der TV-Show "Conan" und in guter Qualität)
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